Jurybegründungen 2023
Preis der Kinderjury für "Dancing Queen" von Aurora Gossé
"Wir haben im Laufe der letzten Tage die Filme „Rosa and the Stone Troll“, „Titina“, „Dancing Queen“, „Nelly Rapp 2“ und „It’s always been me“ angesehen. Alle Filme haben uns auf ihre eigene Art überzeugt und deshalb danken wir allen, die uns ermöglicht haben, diese schönen Filme zu sehen. Aber ein Film hat uns besonders gut gefallen, da er sowohl für Erwachsene als auch für Kinder verschiedenen Alters geeignet ist. Besonders hat uns die schauspielerische Leistung der Kinder und die Einbindung von Musik und Choreographie überzeugt.Trotz der wichtigen und ernsten Themen, wie zum Beispiel Schönheitsideale und Wettkampfsdruck hatten wir sehr viel Spaß beim Zuschauen. Der Ausgleich zwischen den bedrückenderen und humorvollen Szenen ist gut gelungen. Deshalb geht unser Preis dieses Jahr an den Fillm "Dancing Queen" von Aurora Gossé."
Preis der Jugendjury für "Paradise Is Burning" von Mika Gustafson
"Nachdem wir eine Woche lang neun Filme angeschaut und unsere unterschiedlichen Meinungen besprochen hatten, entschieden wir uns schließlich, welcher Film uns am besten gefällt – auch wenn die Entscheidung nicht einfach war. Es gab viele Aspekte, die uns überzeugt haben: Die Dynamik zwischen den Charakteren, die Schauspielerei, der Humor, das Freiheitsgefühl und die Lebensfreude. Darüber hinaus finden wir den Film wirklich berührend. Daher geht der Preis der Jugendjury an "Paradise Is Burning" von Mika Gustafson."
Children’s and Youth Film Award für "Listen Up!" von Kaveh Tehrani
„Die Kinder- und Jugendfilmjury vergibt ihren Preis an einen Film, der es schafft, gesellschaftlich relevant zu sein, ohne zu moralisieren, emotional, ohne kitschig zu sein, und auf höchst würdelose Weise würdevoll. Mit großer Heiterkeit spiegelt der Film die Kultur des „Anderen“ wider und macht uns dadurch bewusst, dass es keinen anderen gibt. Es gibt nur uns. Der Film gibt uns Hoffnung. Wir möchten den Filmemacher:innen für das große Geschenk danken, in einem Kino zusammenzukommen und einen Film zu sehen, der uns zum Lachen und Weinen bringt.“
– Kinder- und Jugendfilmpreis-Jury
Preis für den besten nordischen und baltischen Kurzfilm für "George-Peterland" von Christer Wahlberg und Sebastian Rudolph Jensen
„Unsere besondere Erwähnung gilt einem Kurzfilm, der uns in die Gefilde der Entfremdung, der sozialen und ökologischen Trennung katapultiert. Ein Arbeitstreffen auf der einen Seite und ein Kinderspielplatz auf der anderen Seite, die zusammenkommen durch eine sterbende Möwe: „Fár“ von Gunnur Martinsdóttir.
Mit Referenzen aus Videospielen, Literatur und Fernsehserien führen uns die beiden schwedischen Regisseure an das Ende einer Utopie, die die Fallstricke jedes willkürlichen Systems offenlegt. Ein Film, der sich mit der Konstruktion und Umsetzung unterdrückender sozialer Mechanismen befasst. Wir freuen uns, den Preis für den besten Kurzfilm an „George-Peterland“ von Christer Wahlberg und Sebastian Rudolph Jensen zu überreichen.“
– Jury des Preises für den besten nordischen und baltischen Kurzfilm
CineStar-Preis für "*(in)visible Night" vom Iwidobo Kollektiv
„Dieser Kurzfilm verdient eine lobende Erwähnung für seine einfühlsame Darstellung der inneren Konflikte, die entstehen können, wenn zwei Menschen ihre ersten intimen Erfahrungen gemeinsam planen. Dieser Film löst eine wichtige Diskussion über die Bedeutung von Liebe und Akzeptanz in jeder Beziehung aus. Unsere lobende Erwähnung gilt „What We Want“ / „Of Kisses and Capes“ von Eléna Weiss.
Diese mysteriöse Erzählung lädt uns ein, unsere eigenen Gedanken und Gefühle zu erforschen und die Essenz der Selbstermächtigung zu entdecken. Wir werden in die Dämmerung versetzt, wo drei junge Menschen nach Sichtbarkeit streben. An der Seite der Protagonisten verlieren und finden wir uns in der poetischen Bildwelt wieder, die noch lange nachklingt und vielfältige Interpretationsräume eröffnet. Der CineStar-Preis geht an „*(in)visible Night“ vom Iwidobo Kollektiv.“
Dokumentarfilmpreis für "Mrs Hansen & The Bad Companions" von Jella Bethmann
"Die Jury des DGB Bezirk Nord zeichnet einen Dokumentarfilm aus, der das Portrait einer großherzigen Frau zeichnet. Ihr Haus hat sie zu einem Zufluchtsort für Menschen am Rande der Gesellschaft gemacht. Mitgefühl, Fürsorge und praktische Hilfe waren für sie eine Selbstverständlichkeit. "
Baltischer Filmpreis für einen Nordischen Spielfilm für "The Quiet Migration" von Malene Choi
„Die Jury des Baltic Film Prize zeichnet einen Film aus, der Realität und Fantasie zu einem einzigartigen Universum verbindet und auf ruhige und überzeugende Weise bekräftigt, dass das wichtigste menschliche Bedürfnis das nach Zugehörigkeit und Liebe ist.“
– Jury für den Baltischen Preis
Kirchlicher Filmpreis Interfilm für "Paradise Is Burning" von Mika Gustafson
„Sie leben in unfreiwilliger Anarchie und ihre Lebensbedingungen sind prekär und chaotisch. Um zu überleben, gründen sie ihre eigene kleine Gemeinschaft und erfinden Rituale, die ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen und versuchen, das Chaos zu überwinden. Für die Interfilm-Jury zeigt dieser Film, dass Rituale Teil der immanenten menschlichen Existenz sind und die Verletzlichkeit des Lebens verringern.“
– Jury des Kirchlichen Filmpreises Interfilm
Publikumspreis der Lübecker Nachrichten für "Let the River Flow" von Ole Giæver
„Die Publikumsjury der Lübecker Nachrichten vergibt den Preis an einen Film, der uns im Gedächtnis geblieben ist. Er beleuchtet eine kulturelle Identität, die bis heute um ihre Daseinsberechtigung kämpft. Gleichzeitig bleibt der Film persönlich und intim.“
– Jury des Publikumspreises der Lübecker Nachrichten
NDR-Filmpreis für "Family Time" von Tia Kouvo
"Die Jury des NDR-Filmpreises zeichnet einen Film aus, der präzise und humorvoll die Geschichte einer Familie und deren Abgründe erzählt. Der Regie gelingt dies virtuos mit einer erstaunlichen Reife und emotionalen Tiefe, die uns zutiefst bewegt hat. Dazu beeindruckte sie uns mit einer konsequenten Bildsprache. Dabei verliert sie nie den liebevollen Blick auf die feingezeichneten Figuren."
– NDR-Jury