Sektionen

Der Wettbewerb "Spielfilme" der Nordischen Filmtage Lübeck bietet ein Schaufenster für alle Facetten des Filmemachens. Hier werden Werke aus den nordischen und baltischen Ländern präsentiert, die ihre filmhistorischen Wurzeln und Traditionen kennen und weiterentwickeln, dabei aber auch die Formenvielfalt des Mediums Kino ausreizen.

Die ausgewählten Filme spiegeln die Themen, Debatten und Realitäten ihrer Herkunftsländer wider und bearbeiten diese, indem sie gleichzeitig in einen Dialog miteinander treten. Im Wettbewerb treffen Mainstream-Produktionen auf Arthouse-Filme, filmische Experimente auf eingängige Erzählungen, und Genrefilme auf Autorenvisionen.

Der Spielfilm-Wettbewerb bietet sowohl etablierten und renommierten Filmemacher:innen als auch dem Nachwuchs eine Plattform. Die Regisseur:innen zeigen, welche Geschichten sie interessieren und wie sie diese erzählen möchten. Das Ergebnis ist ein repräsentativer Querschnitt durch das produktive Schaffen des jeweiligen Jahrgangs, der die Vielfalt und Innovationskraft der nordischen und baltischen Filmkunst aufzeigt.

Im Mittelpunkt des Wettbewerbs „Dokumentarfilme“ stehen Werke, die sich intensiv mit unserer Gegenwart auseinandersetzen, sich an ihr reiben und ihren Blick auf sozial und politisch relevante Themen richten. Hier erhalten die vielfältigen Formen dokumentarischer Arbeit eine Bühne: von klassischen Dokumentationen über investigative Filme bis hin zu dokumentarischen Porträts und essayistischen Werken.

Die Bilder sollen für das Kino konzipiert sein und die Möglichkeiten der großen Leinwand voll ausschöpfen. Neben traditionellen Dokumentarstilen werden auch Arbeiten präsentiert, die ihre eigene Form reflektieren, Grenzen des Dokumentarischen ausloten oder bewusst überschreiten, um so einen tieferen Einblick in die Realität zu ermöglichen.

Das Filmforum widmet sich dem vielfältigen Filmschaffen Norddeutschlands und versammelt kurze und lange Spiel- und Dokumentarfilme, unabhängige Produktionen und großes Kino. Es bietet dem Publikum die Möglichkeit, neben neuen Werken etablierter Regisseur:innen auch unbekannte Talente sowie künstlerische Arbeiten jenseits des Mainstreams zu entdecken.

Gegründet wurde das Filmforum im Jahr 1988 mit dem Ziel, der Filmszene in Schleswig-Holstein Raum zu geben und ihr Schaffen im Rahmen des internationalen Festivals zu präsentieren. Mit der Weiterentwicklung der Szene und Förderlandschaft ist auch die Sektion gewachsen und hat ihren Horizont erweitert. Eingereicht werden können alle Produktionen mit regionaler Förderung, Werke von norddeutschen Filmschaffenden sowie Filme, die im Norden gedreht wurden oder thematisch das Leben im Norden beleuchten.

Die Sektion "Serien", die seit 2016 fest zum Festival gehört, widmet sich den verschiedenen Facetten serieller Formate und stellt ihre Schöpfer:innen ins Zentrum. Serien bieten die Möglichkeit, komplexe Geschichten und Figuren zu entwickeln und bilden das breite Spektrum des filmischen Schaffens sowie der nordischen und baltischen Branche ab. Der Austausch von dramaturgischen und ästhetischen Konzepten zwischen Serien und Spielfilmen bereichert nicht nur die gegenseitigen Erzählformen, sondern das audiovisuelle Erzählen insgesamt.

Das Festival bekennt sich zum Binge-Watching – und steht offen für sämtliche Formate, unabhängig von Länge, Episodenanzahl, stilistischer Ausrichtung (procedural vs. serial storytelling), Budgetgröße sowie nationalen und internationalen Koproduktionen.

In Zusammenarbeit mit den Filmarchiven der nordischen und baltischen Länder präsentiert die Retrospektive das reichhaltige Filmerbe dieser Regionen. Unter einem jährlich wechselnden Thema bietet die Retrospektive einem filmgeschichtlich interessierten Publikum die Möglichkeit, digitale Restaurierungen und 35mm-Filme zu entdecken.

Partnerinstitutionen der Retrospektive sind die Musikhochschule Lübeck sowie das "Journal of Scandinavian Cinema". In Zusammenarbeit mit Professor Franz Danksagmüller und seinen Studierenden werden Begleitmusiken für die Stummfilme entwickelt. Zusätzlich organisiert Anders Marklund von der Universität Lund das "Lübeck Film Studies Colloquium". Hierbei handelt es sich um öffentliche Veranstaltungen, bei denen Filmhistoriker:innen und -wissenschaftler:innen aus Deutschland sowie den nordischen und baltischen Ländern zu filmgeschichtlichen Themen referieren.

Die Nordic Shorts sind ein Anziehungspunkt für alle, die experimentierfreudig und sehnsüchtig ins Kino blicken. Unabhängig von Genre und Gattung präsentierten die ausgewählten Kurzfilme die Vielfalt der filmischen Möglichkeiten. Lautstark forschend oder stillleise skandierend spiegeln sie aktuelle Themen wider und präsentieren künstlerische Auseinandersetzungen in verschiedenen Facetten.
Die Auswahl und Zusammenstellung der Filme in diskursiven oder thematisch-formellen Programmen verbindet kurzweiligen Tiefgang mit cineastischem Erkenntnisgewinn und gibt zugleich Impulse für die Zukunft des Kinos. Werke von etablierten Filmschaffenden sowie aufstrebenden jungen Filmemacher:innen bilden die aktuelle Kurzfilmszene in den nordischen Ländern und im Baltikum ab. Hinzu kommen Sonderprogramme in Form von Kooperationen mit anderen Festivals, Filmkollektiven oder Archiven.

Die Sektion "Young Audience" präsentiert Kinder- und Jugendfilme aus den nordischen und baltischen Ländern, die sich innovativ und fantasievoll mit Themen des Heranwachsens beschäftigen. Von familientauglichen Genrefilmen über kunstvolle Animationen bis zu sensiblen Dokumentarfilmen – das ganze erzählerische und formale Spektrum wird abgebildet. Alle Altersstufen sind willkommen, vom ersten Kinobesuch im Kindergartenalter bis zu jungen Erwachsenen, mit der Familie oder Freund:innen.

Neben Vorstellungen für das Festivalpublikum, zu denen auch nationale und internationale Branchengäste gehören, bietet das Programm eine Vielzahl von Angeboten für Schulklassen und Gruppen. Dabei werden partizipative und vermittelnde Formate genutzt, um die Filmkunst bei jungen Menschen zu fördern und den Kulturort Kino zu etablieren.

Alle Filme werden im Original mit englischen Untertiteln gezeigt. Filme, die für ein Publikum unter 14 Jahren empfohlen sind, werden zusätzlich live deutsch eingesprochen.

Unter dem Motto „Go in instead of look at“ werden immersive Medien immer mehr zum neuen Credo der Kunst, auch und gerade im Bereich der bewegten Bilder. In der Sektion „Immersion 360°“ werden aktuelle und innovative Arbeiten jenseits der klassischen Kinoprojektion präsentiert.

In einer eigenen Spielstätte, dem InfinityDome auf dem Klingenberg, mit einem Außendurchmesser von fast 20 Metern und einem 360-Grad-Projektor, werden Fulldome-Video-Produktionen, 360-Grad-Filme (produziert für VR-Headsets oder virtuelle Touren), Virtual oder Expanded Reality und interaktive 3-D-Experiences einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

In dieser Sektion werden retrospektiv und aktuell Künstler:innen mit Wurzeln im nordischen Raum vorgestellt, die sich der Entwicklung eigener immersiver Formen des audiovisuellen Erlebens widmen. Hier wird die neueste Technologie mit künstlerischer Kreativität vereint, um einzigartige und fesselnde Erfahrungen zu schaffen.

Die Lübeck Meetings sind der zentraler Anlaufpunkt für Branchenmitglieder bei den Nordischen Filmtage Lübeck. Hier treffen Filmemacher:innen, Produzent:innen, Verleiher:innen, Finanziers und Vertreter:innen aus der Kreativbranche zusammen, um Projekte zu präsentieren, Partnerschaften zu knüpfen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden.

Verschiedene Aktivitäten wie Pitching Sessions, Panels, Workshops und individuelle Meetings, zielen darauf ab, das professionelle Netzwerk zu stärken, Co-Produktionen zu erleichtern und den internationalen Vertrieb nordischer und baltischer Filme zu fördern. Dabei stehen Themen wie Finanzierung, Distribution, Marketing und innovative Technologien im Fokus.

Seit 2023 richten die Lübeck Meetings das Nachwuchsprogramm FUTURE NORTH aus. Das neue Programm zur Förderung junger Talente bringt sieben Regisseur:innen aus den baltischen Ländern, Grönland, Sápmi, von den Faröer Inseln und aus Schleswig-Holstein nach Lübeck. Jede:r Vertreter:in aus diesen immer noch unterrepräsentierten Gebieten Nordeuropas zeigt einen Ausschnitt aus einem in Arbeit befindlichen Projekt und erhält öffentliches Feedback und konstruktiven Rat von Branchenexpert:innen und Publikum.