Cecilia
Retrospektive, Norwegen 1954, 95 Min., 35 mm, norw. OF, engl. UT
Ein Streit. Ein Schrei. Ein Schuss? Besorgte Nachbarn. Kurz darauf wird eine leblose Person durch das Treppenhaus getragen und die junge Cecilia von der Polizei abgeführt. In Rückblenden erzählt der Film ihre Geschichte. Als Tochter eines Trinkers neben drei Brüdern in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, fühlt sie sich zurückgesetzt und missachtet. Trost und Zuflucht findet das einsame und sensible Mädchen bei der etwas älteren Tore. An ihrer Schule ist sie die einzige Frau, die Hosen trägt … „Cecilia“ war der erste norwegische Film, der eine lesbische Liebe thematisierte. Gleichzeitig war er als früher Autorinnenfilm eng mit der persönlichen Geschichte der Regisseurin, Drehbuchverfasserin und Produzentin Solvejg Eriksen verbunden, die selbst mit sechs Brüdern aufwuchs. Vom italienischen Neorealismus beeinflusst und mit Laien besetzt, wird der Film von kontrastreichen, expressionistischen Bildern getragen. All dies macht „Cecilia" zu einem der beeindruckendsten Filme des norwegischen Nachkriegskinos, in dem Anne-May Nilsen, damals 15, eine berückende Vorstellung gibt.
Regie Solvejg Eriksen
Drehbuch Solvejg Eriksen
Produzent:innen Solvejg Eriksen
Festivalkontakt
National Library of Norway, Henrik Ibsens gate 110, 0203 Oslo, Mail: nb@nb.no, Web: www.nb.no
Cast Anne-May Nilsen (Cecilia), Grethe Lill (Tore), Atle Merton (Kasper), Øystein Års (Karl), Sonny Berg (Mutter), Per Finne (Gustav), Knut Flom (Ørn), Harald Haugen (Vater), Solveig Henrik-Eriksen (Ruth), Thorbjørn Myhre (Psychiater)
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Vorstellungen
05.11.2022 | 16:15 | Stadthalle | Saal 4 |