Om det oändliga / About Endlessness / Über die Unendlichkeit

Ein Paar sitzt in einem Park und schaut auf eine Stadt. Einmal sagt die Frau: „Es ist schon September.“ Eine scheinbar banale Szene über unsere Endlichkeit. Der Titel des letzten Films von Roy Andersson könnte über seinem gesamten Schaffen stehen. In kurzen lakonischen Szenen und immer neuen Variationen erkundet Andersson das Wesen des Menschen – und seine Abgründe. Wieder arbeitet er mit langen statischen Einstellungen, wieder wirkt die Welt seltsam verblichen. Wieder tun die Menschen das, was sie bei diesem Regisseur stets getan haben: Sie warten, grübeln, lieben, führen Kriege und schweigen aneinander vorbei. Eine Frau in einer Bar erfreut sich so sehr an ihrem Champagner, dass sie darüber ihren Begleiter vergisst. Ein erschöpft wirkender Priester trinkt den Messwein aus. Er jammert: „Du hast mich verlassen.“ Man fragt sich: Wer, Gott oder der Wein? Der Dokumentarfilm „Being a Human Person“ (2020) von Fred Scott, der im Rahmenprogramm der Hommage zu sehen ist, dokumentiert die Dreharbeiten zu „Über die Unendlichkeit“.