Helke Sander: Aufräumen / Helke Sander: Cleaning House

„Aufräumen hat ja auch eine innere Bedeutung, etwas Transzendentes“, reflektiert die Feministin, Autorin und Filmemacherin Helke Sander. Die über 80-jährige steht inmitten von Memorabilia aus einem bewegten Leben – gegenständlicher und filmischer Natur, persönlicher und politischer. Ihre Biografie ist Teil der Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Anecken tut sie bis heute. Gleichberechtigte Kinderbetreuung, Anerkennung für Care-Arbeit, das Recht auf Abtreibung: Als Reporterin und Regisseurin konfrontierte Sander die Gesellschaft mit unbequemen Themen. Der mangelnden Finanzierung ihrer künstlerischen Arbeit durch meist ausschließlich männlich besetzte Fördergremien setzte sie den „Aktionsrat zur Befreiung der Frau“ und die Gründung der feministischen Filmzeitschrift „Frauen und Film“ entgegen. Claudia Richarz verbindet Einblicke in Sanders heutiges und vergangenes Leben als Künstlerin und Aktivistin mit Ausschnitten und Interviews und findet dabei auch den Platz, ihr filmisches Schaffen nachwirken zu lassen.