„Rosa and the Stone Troll “ – Mehr als nur ein Kinderfilm?
Einen guten Kinderfilm zu machen, der sowohl Kinder unterhält als auch einen Lehrreichen Inhalt hat, gelingt selten. Die besten Kinderfilme können auch Erwachsene etwas bieten, aber kann das auch „Rosa and the Stone Troll“ schafft? Der Film ist ein 2D Animations/Fantasyfilm aus Dänemark von der Regisseurin Karla Nor Holmbäck. Es geht um die ängstliche Fee Rosa, die sich allein in ihrer Heimat Sommerland fühlt. Als sie auf den Schmetterling Frida trifft wird ihre Welt auf den Kopf gestellt. Frida möchte Abenteuer erleben und sich aus Sommerland raus trauen. Aber als ein gefährlicher Stein Troll Rosas neue Freunde und Sommerland bedrohen, muss sie sie versuchen, ob sie ihre Ängste überwinden kann.
„Rosa and the Stone Troll“ beschäftigt sich mit großen Themen: Einsamkeit, Freundschaft und Familie, Angst, Treue. Der Film vermittelt seine Themen auf eine kinderfreundliche Weise und verpackt diese in eine süße Geschichte und eine wunderbare Welt. Die Märchenwelt des Films wird allmählich erweitert, aber bleibt dabei immer verständlich und simpel. Sommerland ist gefüllt mit kreativen Einfällen und baut eine schöne Fantasy Welt auf. Allerdings bleibt die Welt leider etwas generisch, was den jüngeren Zuschauern aber nicht negativ auffallen sollte.
Rosa als Charakter bleibt dem Genre entsprechend eindimensional, erfüllt aber ihre Funktion in der Geschichte. Sie ist schüchtern und sucht Anschluss in ihrem Umfeld. Rosas Freund, die Maus Karl Gustav, wird von seinen Eltern zur Heirat gedrängt. Er hat keine Partnerin gefunden und fühlt sich deshalb schlecht. Rosas neue Freundin Frida möchte Abenteuer erleben und kann anfangs nicht verstehen, warum Rosa Schwierigkeiten mit neuen Erfahrungen hat. Im Laufe des Films lernt Rosa andere Tiere kennen, die als Nebencharaktere gut funktionieren und öfters für Gelächter im Publikum gesorgt haben.
Rosa und die anderen Charaktere bieten viel Identifikationspotential für Kinder, was wichtig für die emotionale Verbindung ist. Die Geschichte des Films ist recht vorhersehbar und geht typischerweise keine Risiken. Andere Kinderfilme folgen oft dem selbem Muster. Damit bekommen Kinder ein einschränkendes Bild davon, wie eine Geschichte aufgebaut ist. Selbstverständlich möchten wir Kindern ein positives Weltbild vermitteln, das glückliche Gefühle auslöst. Aber ist das wirklich nur in dieser generischen, unkreativen Weise möglich? In diesem Punkt unterscheidet sich „Rosa and the Stone Troll“ von anderen in diesen Filmen.
Das Böse wird für die sehr junge Zielgruppe dekonstruiert. Auch gezeichnete Animationsfilme bzw. 2D Filme sieht man kaum noch auf der Leinwand bzw. aus Hollywood und war eine originelle Abwechslung von den zahlreichen 3D Remakes von alten Animationsklassikern.
Der Film vermittelt kindergerechte Werte, bleibt aber für Erwachsene und Jugendliche eher uninteressant. „Rosa and the Stone Troll“ ist ein eingängiger, netter Film, der aber nur in seiner Zielgruppe funktioniert, deshalb kann ich den Film nur für kleinere Kinder weiterempfehlen.
von Karoline, 17