Rauchend sitzt sie hinter den aufgespannten Fäden, die sie nach und nach zu komplizierten Mustern verwebt. Salóme Fannberg beherrscht die Kunst der traditionellen Herstellung von Bilderteppichen, für die sie in ihrer Heimat Island seit den Siebzigerjahren bekannt ist. Salóme hat als Mutter auch sechs Kinder von vier verschiedenen Vätern großgezogen. Mittlerweile an Demenz erkrankt und allein lebend, wird Salóme von ihrer ältesten Tochter gefilmt. Die eigenwillige Protagonistin scheint die Aufnahmen mit allen Mitteln zu boykottieren: Sie versperrt sich jedem Gespräch über ihre Krankheit, sie schimpft, meldet Zweifel am künstlerischen Verständnis der Tochter an und reagiert auf alle gestellten Fragen mit wütendem Widerspruch. Doch sie hört auch nicht auf, zu reden, sich zu rechtfertigen und die von der Kamera gebotenen Möglichkeiten zur Selbstdokumentation zu nutzen.