„Wer glaubt, dass die dänischen Soldaten in Afghanistan Gummibärchen verteilen, erleidet während dieses Films einen Schock“. So lautete der Kommentar von Oberst Lars Møller, Chef für internationale Operationen im dänischen Militär, nach der Premiere von „Armadillo“ in Cannes. Damit nahm er die heftige Debatte vorweg, die diese außergewöhnliche Dokumention in Dänemark ausgelöst hat. Der Verteidigungsminister verlangte sogar, das Filmmaterial auszuhändigen, da Jonas Metz Pedersens aufwühlende Schilderung junger dänischer Soldaten in Afghanistan Staatsgeheimnisse preisgebe. „Armadillo“ beobachtet Freiwillige in Afghanistan, wo sie nach anfänglicher Begeisterung im Kampf gegen die Taliban zunehmend die Orientierung verlieren und von Entfremdung und Paranoia überwältigt werden. Jonas Metz Pedersen, der 2009 mit „Von Thailand nach Thy/Von Thy nach Thailand“ den NFL-Dokumentarfilmpreis gewann, setzt mit „Armadillo“ seine Reihe brillant komponierter, gesellschaftskritischer Dokumentationen fort, in denen ein selbstgefälliges Dänemark mit fremden Kulturen konfrontiert wird.