Wettbewerb Spielfilme, Island 2010, 87 Min., englische Untertitel
Gógó, die 80-jährige Mutter eines Filmregisseurs, ist nicht auf den Kopf gefallen. Wie sie trotz hoher Promillewerte eine Verkehrskontrolle austrickst, das ist schon ziemlich clever. Doch dann stellen sich Ausfallerscheinungen ein: Gógó schläft vorm Fernseher ein, was die Feuerwehr auf den Plan ruft; sie wird ausfällig gegen die Schwiegertochter, vergisst den Wohnungsschlüssel und dann das Badewasser abzudrehen. Ihr Sohn beschließt darum: Mutter muss ins Heim! Rasch kommt man dort zur Diagnose: Die alte Dame ist an Alzheimer erkrankt. Mit „Mama Gógó“ hat Fridrik Thór Fridriksson einen sehr persönlichen und berührenden Film gedreht, der aber auch die tragikomischen Aspekte der Demenz thematisiert. Eine eher traurige Figur ist allerdings Gógós Sohn, der Regisseur: Hilmir Snær Gudnason verkörpert ihn als Fridrikssons Alter Ego, das sich nach dem Flop seines Seniorenfilms „Children of Nature“ (!) und erfolglosen Börsenspekulationen gezwungen fühlt, das Erbe der Mutter noch zu deren Lebzeiten zu verhökern. „Mama Gógó“ ist die ebenso rückhaltlose wie selbstkritische Darstellung eines gesellschaftlichen Problems, das nicht nur Island betrifft.
Regie Fridrik Thór Fridriksson
Drehbuch Fridrik Thór Fridriksson
Rollen Kristbjörg Kjeld (Mamma Gógó), Hilmir Snær Gudnason (Regisseur), Gunnar Eyjólfsson (Gógós verstorbener Ehemann), Margrét Vilhjálmsdóttir (Ehefrau des Regisseurs), Ólafía Hrönn Jónsdóttir, Inga Maria Valdimarsdóttir (seine Schwestern), Jóhann Sigurdarson (Bankdirektor), Bjarni Ingvarsson (Farmer)
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