Alles oder nichts – weder die Asylbewerber noch die Beamten, die über ihren Antrag entscheiden, erhalten eine zweite Chance. Nur dieses eine Gespräch, das sie miteinander führen, gibt letztendlich den Ausschlag, ob die Menschen bleiben dürfen oder nicht. Deshalb zählt allein der erste Eindruck, eine Möglichkeit, ihn zu revidieren, haben beide Gesprächsteilnehmer nicht. „Das Interview ist alles, was wir von ihnen wissen, und danach treffen wir unsere Entscheidungen“, sagt ein Beamter im Film. Umso überraschender ist darum die Tatsache, dass die Norwegische Einwanderungsbehörde behauptet, 80% der Bewerber würden hinsichtlich ihres Hintergrunds nicht die Wahrheit sagen. Wie aber kommt die Behörde dann zu Ergebnissen? Die Filmemacherin Charlotte Røhder Tvedt wollte mehr darüber erfahren. Sie und ihr Team erhielten die Erlaubnis, hinter verschlossenen Türen zu drehen. In ihrem Film teilen sich die tragischen Geschichten der Emigranten und das Dilemma der oftmals überforderten Entscheidungsträger nun hautnah mit.