Wettbewerb Dokumentarfilme, Estland 2013, 70 Min., engl. UT
Mutter Ksenya ist 85. Seit etwas mehr als 20 Jahren lebt die gebürtige Estin in Jerusalem – als Nonne im russisch-orthodoxen Konvent auf dem Ölberg. Hinter ihr liegt eine ereignisreiche Biografie. Weil sie während des Krieges als Übersetzerin für die Wehrmacht tätig ist, gerät sie nach Deutschland, gilt hier jedoch als „Displaced Person“. Nach einer kurzen Ehe mit einem Amerikaner und einer Morphiumsucht, von der sie ihr zweiter Ehemann heilt, folgt sie diesem nach Australien. Nach dessen Tod studiert sie dort Biologie und Medizin, geht eine dritte Ehe ein und übernimmt Verantwortung für ein adoptiertes Kind. Nicht alles Weltliche lässt sie hinter sich, als sie in den Orden eintritt, wo sie das „Große Schema“, die spirituelle Erlösung, anstrebt: Als Kosmopolitin, als die sie sich sieht, reist sie im hohen Alter noch einmal nach Estland.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.