Retrospektive, Deutschland 1991, 90 Min., deutsche Fassung
Für seinen Dokumentarfilm ist der seit vielen Jahrzehnten in Schweden lebende Regisseur Peter Nestler durch vier Länder gereist. Gefilmt hat er in Nordschweden und Nordnorwegen, bei Narwik und Alta, in Nordfinnland und in der damaligen UdSSR. In allen vier Ländern hat er die gleiche Beobachtung gemacht: Durch die Industrialisierung ist die Natur immer stärker bedroht. Die indigene Bevölkerung steht dem weitgehend machtlos gegenüber. So wird im Norden Europas eine beeindruckende Landschaft aus Wäldern, Tundren und Gletschern zunehmend zerstört. Lappland ist fest im Griff der Industrie – die vier Länder nutzen es als Rohstoffquelle. Dabei geht es um die Gewinnung von Nickel, Holz und Erz. Vor allem dessen industrieller Abbau ist es, der die Lebensgrundlagen der agrarisch lebenden Bevölkerung bedroht. „Peter Nestler porträtiert eine Gruppe von Lappen, die vor dem Hintergrund der Naturzerstörung und der Tschernobyl-Katastrophe besonders prekäre Überlebensbedingungen vorfinden. Auch hier meidet Nestler plakative Anklagen, die Bilder, freilich umwerfend gefilmt und montiert, sprechen für sich selbst.“ (Der Standard, Wien, 1990)
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.