Wettbewerb Dokumentarfilme, Norwegen 2009, 80 Min., englische Untertitel
Ein schweres Atmen im dunklen Gebüsch, dann kackende Zweige und der Schrei einer verängstigten Frau. Der Dokumentarfilm von Erlend E. Mo beginnt wie ein beliebiger Fernsehkrimi. Doch schnell wird nach dem Vorspann deutlich, wie stark er der Realität verbunden ist. In den 70er Jahren wurden im norwegischen Trondheim zwei Studentinnen vergewaltigt und ermordet. Nach einiger Zeit präsentierte die Polizei einen Verdächtigen. Es war der taubstumme Fritz Moen, der sich vor Gericht auch schuldig bekannte. Tore Sandberg war damals Fernsehreporter in Trondheim, er kennt den Fall sehr gut. Inzwischen ist er Privatdetektiv, und der Gedanke an Fritz Moen lässt ihm keine Ruhe. Sandberg ist überzeugt, dass damals der falsche Mann verurteilt wurde. Und tatsächlich schafft er es, dass immerhin eines der beiden Gerichtsverfahren neu aufgerollt wird … Schritt für Schritt folgt der Film den Ermittlungen Sandbergs, bei denen ihn der pensionierte Polizeichef Trondheims unterstützt. Doch den beiden bleibt nicht viel Zeit, um Moens Unschuld zu beweisen: Nach 19 Jahren Haft ist er todkrank. „Nemesis“ ist deshalb nicht nur realistischer als ein Fernsehkrimi, sondern auch vergleichbar spannend.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.