Wettbewerb Dokumentarfilme, Dänemark 2006, 62 Min., englische Untertitel
500.000 Dänen verließen im vergangenen Jahrhundert ihre Heimat, um sich im Ausland niederzulassen. 5.000 von ihnen gründeten eine Kolonie in Argentinien. Heute gibt es dort 50.000 Menschen dänischer Abstammung. Ihre Geschichte erzählen Eva Mulvad und Judith Lansdale in dieser außergewöhnlichen Dokumentation über einen Aspekt dänischer Kultur, der bislang unbekannt war: Die dänischen Emigranten und ihre Nachkommen hören dänischen Rundfunk, feiern den Geburtstag Königin Margarethes und haben Bilder der kleinen Meerjungfrau in ihren Schlafzimmern hängen. Dabei sind die meisten von ihnen niemals in Dänemark gewesen. „Die Kolonie“ gewinnt ihre Faszination aus dem kulturellen Kontrast, der aus lateinamerikanischer Kulisse und dänischer Lebensart entsteht. Doch der geschickt montierte Film ringt seinem Thema nicht nur Komik ab: Die Regisseurinnen verdeutlichen, dass die Dänen in Argentinien das tun, was Immigranten in Dänemark immer vorgeworfen wird: die Pflege ihrer mitgebrachten Traditionen.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.