Wettbewerb Dokumentarfilme, Norwegen 2005, 50 Min., russ. m. engl. UT
Ira und Vadim sind ein Paar. Ira ist 19, Vadim ist ein Jahr jünger. Ira lebt in St. Petersburg – Vadim in Jugendhaft. Wegen Totschlags ist er zu viereinhalb Jahren verurteilt worden. Ira, die ihn liebt, will dennoch zu ihm halten. Einstweilen schicken sich die Beiden Briefe, es sind normale Liebesbriefe. In ihnen schildert Vadim auch den Gefängnisalltag – geschönt, wie er später selbst zugibt. Zugleich zeigt der Filmemacher und Fotograf David Kinsella, wie es in der Jugendstrafanstalt wirklich aussieht. In kontrastreichem Schwarzweiß führt er die harte, abgeschottete Welt der Weggeschlossenen vor Augen. Und jugendliche Straftäter, die schon mit 17 keine Zukunft mehr haben – wie Andrej, den sie „Raskolnikov“ nennen, weil er zwei Frauen mit der Axt erschlug. Während er für immer im Gefängnis bleiben muss, wird Vadim begnadigt. Anders als erwartet, stellt das Leben in der Freiheit Ira und ihn vor eine neue, schwere Probe. Ihr Bemühen, ein normales Leben als Paar wie alle anderen zu führen, verdichtet der Regisseur mit Hilfe kunstvoll-dokumentarischer Fotografien zu einem beinahe poetischen Film.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.