Wettbewerb Spielfilme, Norwegen 2006, 95 Min., norweg. OF m. dt. UT
In eine merkwürdige Welt ist Andreas da geraten, und er kann sich nicht daran erinnern, wie! Ein Fahrer hat ihn in der Wüste abgeholt und in die fremde Stadt gebracht. Binnen kurzem hat er einen Job, eine Wohnung, ja, sogar eine Frau. Alles wäre wunderbar, gäbe es nicht diese Merkwürdigkeiten: Die Speisen sind seltsam geschmacklos, alle Menschen zwar freundlich, aber auch gleich bleibend emotionslos – und als sich Andreas bei einem Arbeitsunfall eine Fingerkuppe abschneidet, ist sie am nächsten Morgen doch wieder dran. In hellen, klaren Bildern beschreibt Regisseur Jens Lien einen surrealen Albtraum, der viel Raum für Interpretationen lässt. Ob er mit seiner „schönen neuen Welt“ nun aber auf das entfremdete Leben in der modernen Massengesellschaft anspielt oder die Schrecken des Jenseits ausmalt, ist nicht einmal entscheidend. „The Brothersome Man“ überzeugt durch den filmischen Entwurf einer plausiblen Parallelwelt. Und auch die Versuche von Andreas, aus ihr zu fliehen, sind so fesselnd geraten, wie dies eben nur dem Kino gelingt.
Regie Jens Lien
Drehbuch Per Schreiner, nach seinem Hörspiel
Rollen Trond Fausa Aurvåg (Andreas), Petronella Barker (Anne-Britt), Per Schaanning (Hugo), Birgitte Larsen (Ingeborg), Johannes Joner (Håvard)
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