Kinder- und Jugendfilmprogramm glänzt mit neun deutschen Erstaufführungen

Das Kinder- und Jugendfilmprogramm der 53. Nordischen Filmtage Lübeck wartet in diesem Jahr mit einem neuen Rekord auf. Von den zwölf Spielfilmen der Sektion "Filme für junge Zuschauer" sind allein neun deutsche Erstaufführungen: "Jitters - Schmetterlinge im Bauch" (Regie: Baldvin Z) erzählt von einer isländischen Clique zwischen Party und Verzweiflung und der Suche nach Liebe und geschlechtlicher Identität. Ihre Sexualität möchte auch die 16jährige Alma in "Mach mich an, verdammtnochmal!" (Regie: Jannicke Systad Jacobsen) ausleben, stößt aber damit in der norwegischen Einöde auf wenig Verständnis. Im finnischen "August" (Regie: Oskari Sipola) erlebt der Abiturient Aku einen einmaligen Sommer. Zutiefst anrührend setzt sich Anders Grönros' schwedische Literaturverfilmung "Du fehlst mir; Du fehlst mir" mit Tod und Trauer auseinander und ist zugleich eine Ode an das Leben. Die Geschichte der Zwillingsschwestern Tina und Cilla begeisterte Mitte der 1990er Jahre jugendliche Leser in ganz Europa und wurde unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Ein Film, der rockt, ist ohne Zweifel Hans Fabian Wullenwebers dänisches Action-Musical "Bora Bora" um eine Bande jugendlicher Taschendiebe in Kopenhagen.

"Mach mich an, verdammtnochmal"

Im Kinderprogramm begibt sich das kleine Rettungsboot "Elias" aus Norwegen in ein neues Abenteuer, und der isländische Spaß mit Sveppi und Villi geht weiter mit Bragi Thór Hinrikssons "Sveppi und das geheimnisvolle Hotelzimmer" - in 3D. Ein finnischer Beitrag spielt im 19. Jahrhundert auf den Ålandinseln, wo sich die junge "Iris" (Regie: Ulrika Bengts) in einer scheinbaren Bullerbü-Idylle mit den Schwierigkeiten der Frauenemanzipation und einem dunklen Familiengeheimnis auseinandersetzen muss. Norwegen ist der Musterschüler der letzten Jahre, wenn es um qualitativ hochwertige Kinderunterhaltung geht. Mit "Elias und die Jagd nach dem Gold des Meeres" (Regie: Lise I. Osvoll), dem "Liverpool Goalie" (Regie: Arild Andresen), "Anne liebt Philipp" (Regie: Anne Sewitsky) und "Bis zum letzten Hindernis" (Regie: Anders Øvergaard) stellt das Land mehr als die Hälfte des Kinderprogramms.

"Iris"

Eine Auswahl an Kurzfilmen für alle Altersgruppen vervollkommnet das Programm. Neben dem Programm für die Allerjüngsten am Sonntagmorgen und Filmen für die größeren Kids wurde in diesem Jahr erstmals eine Auswahl an Hochschulfilmen zusammengestellt, die sich an jugendliche Zuschauer wendet.