Nach der Internationalen Premiere ihres Films „Iris“ stand Ulrika Bengts noch für ein Publikumsgespräch zur Verfügung. Die sehr sympathische Regisseurin aus Finnland ist heute zum ersten Mal in Lübeck, obwohl ihr Dokumentarfilm „Jetzt bist du Hamlet“ 2002 den Preis als bester Dokumentarfilm bei den Nordischen Filmtagen bekam. Doch sie betont, dass sie sehr glücklich sei, dass sie nun endlich mal in Lübeck ist.

Auf die Frage, warum sie den Film drehen wollte, antwortet sie:

Ich war so fasziniert von der Hauptperson Iris. Sie ist so sauer auf ihre Mutter, dass sie behauptet, diese wäre tot! Nachdem ich das Drehbuch gelesen hatte, wusste ich, das muss ich verfilmen.

Nach kurzem Zögern antwortete Ulrika Bengts auf die Frage, ob das Mittelalter sie fasziniert und warum sie gerade das Thema verfilmen wollte:

Letztendlich gibt einem die Drehbuchautorin das Thema vor, aber ja, das Mittelalter fasziniert mich insofern, dass es damals eine sehr moderne Zeit war. Es ist so viel passiert. Es gab viele Weiterentwicklungen in der Technik, und die Frauen setzten sich das erste Mal mehr durch.

Wie sie die Hauptdarstellerin gefunden hat? So:

Ich habe erst alle Leute gefilmt, die auf den Inseln wohnen, das waren rund 28.000. Dann fanden Castings in Finnland statt, wo ich selbst dabei war. Schon das dritte Mädchen, das wir filmten, war am Ende, die Hauptdarstellerin von Iris. Das Mädchen hatte so was Besonderes vor der Kamera.

Fanden Sie es schwer mit Kindern zudrehen?

Nein, ich fand es einfach und lustig. Doch es war etwas schwer mit der Hauptdarstellerin, denn sie ist in jeder Szene zu sehen.

Warum haben Sie auf den Åland Inseln gedreht und warum ist der Film auf Schwedisch, aber in Finnland produziert?

Im Drehbuch war bereits festgelegt, dass der Film auf den Åland Inseln spielen sollte. Die Åland Inseln liegen zwischen Schweden und Finnland, gehören aber zu Finnland. Den Film haben wir auf Schwedisch gedreht, damit die ganzen Schwedisch sprechenden Kinder in Finnland einen eigenen Film haben, in den sie reingehen können.

Wie haben Sie gewusst, wie Sie die Träume umsetzen wollten?

Ich war sehr fasziniert von den Träumen, schon im Drehbuch. Ich habe dann bei alten Horrorfilmen geguckt, wie ich das umsetzen kann. Ich wollte so eine romantische, aber horrormäßige Stimmung.

Warum haben Sie sich die Nordischen Filmtage für die Internationale Premiere ausgesucht und was mögen Sie an den Nordischen Filmtagen?

Ich habe mir die Nordischen Filmtage für die Internationale Premiere von „Iris“ ausgesucht, weil ich wusste, dass das ein sehr schönes Festival ist und ich es toll finde, das es auf die nordischen Filme spezialisiert ist. Ich mag an den Nordischen Filmtagen, dass sie so gut organisiert sind.

Werden Sie hier noch andere nordische Filme gucken?

Oh ja, ich finde das ist eine gute Möglichkeit dazu!

Was würden sie tun wenn Sie den Preis der Kinderjury bekommen würden?

Nach einem kurzen Lachen antwortet sie: „Ich würde vor Freude schreien!“