Interview mit Andreas Baumann vom deutschen Filmverleih drei-Freunde

Was ist Ihre Aufgabe beim drei-freunde Filmverleih?

Ich sichte die Filme, die wir in den Verleih bringen wollen. Dass heißt, ich schaue mir auf Festivals interessante Filme an und entscheide, ob sie für uns relevant sind.

Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?

Erstmal fahre ich unheimlich viel mit der Bahn und halte mich oft in unseren Kinos auf. Dort kümmere ich mich dann, wenn ich nicht unterwegs auf Festivals bin, um organisatorische Dinge, wie zum Beispiel das Filmprogramm. Desweiteren fahre ich oft auf Messen um Filme zu sichten.

Wie viele Filme sichten sie durchschnittlich?

Es können schon je nach Terminplanung drei bis vier pro Tag werden und in etwa acht bis zehn pro Festival.

Sie betreiben auch Kinos?

Ja, wir betreiben einige Kinos in Süddeutschland und eines in Hamburg.

Was für Arbeitsschritte werden benötigt, dass ich den Film „Der Liverpool Goalie“ im Kino anschauen kann?

Zuerst habe ich den Film auf der Berlinale gesehen und er gefiel mir sofort. Danach habe ich mit den Regisseuren gesprochen. Als am Ende der Vertrag abgeschlossen war, wurde der Film einem Testpublikum vorgeführt. Das machen wir, damit wir auch ein paar andere Meinungen bekommen. Als wir uns dazu entschieden hatten, diesen Film in unser „Sortiment“ aufzunehmen, mussten wir uns um die Synchronisation kümmern. Bald sind wir mit der Synchronisation fertig. Wenn der Film dann kinoreif ist, muss ich mir von den 1400 deutschen Kinos einige aussuchen, in denen er laufen soll. Meist sind es 50-80 Kinos.

Schreiben die Kinos Sie an oder müssen sie sich an die Kinos wenden?

Dafür kooperieren wir mit einem Vertrieb. Der Vertrieb kümmert sich darum, dass der Film in die Kinos kommt und immer genügend Exemplare von dem Film da sind. Wir kümmern uns dann nur noch um das Marketing.

Warum haben Sie ausgerechnet den Film „Der Liverpool Goalie“ ausgewählt?

Ich mag allgemein den skandinavischen Humor und der Film hat mir gut gefallen.

Welche Filme sind denn bereits von Ihnen erschienen?

Wir haben bis jetzt nur Filme für Erwachsene auf den Markt gebracht. Zum Beispiel die Millenniumtrilogie. Also ist der Liverpool Goalie für uns eine kleine Premiere.

Könnten Sie es sich vorstellen, mehr Kinder- und Jugendfilme zu verleihen?

In der Tat habe ich bereits zwei weitere Filme bei mir auf dem Schreibtisch liegen.