Mit einer homophob eingestellten Mutter und einem homosexuellen Vater ist das Leben in der Adoleszenz nicht gerade sehr leicht für Emma. Die Vorwürfe der Mutter bestätigen sich für sie, als ihr Vater zum allen Übel auch noch ihren 13. Geburtstag vergisst. Doch nach einem kurzen Gespräch mit ihrem Vater, schafft Emma es aus dem Schatten ihrer Wut und Enttäuschung herauszuspringen und mit dem unbeholfenen Vater, der sie trotz allem liebt, etwas zusammen zu unternehmen.

Was diesen Film auf technischer Ebene interessant und somit beeindruckend macht, ist vor allem die Handkamera. Ohne Stativ, ohne großen Tamtam wird eine sehr natürliche Wirkung erzielt. Man hat das Gefühl über Emmas Schulter blicken zu dürfen, die Geschehenissen direkt aus ihren Augen aufnehmend. Besonders eine Szene ist in dieser Hinsicht beispielhaft: Emma sitzt dem Lebensgefährten ihres Vater gegenüber, den sie erst vor ein paar Minuten kennengelernt hat. Fast das ganze Gespräch andauernd, sieht man nur einen kleinen Teil des Lebensgefährten unscharf, aber das Gesicht von Emma in voller Schärfe. Weiterhin kommt durch das stetige Wackeln des Bildes, ihr Gemütszustand sehr deutlich zum Vorschein.

Mit nur drei Schauplätzen und sehr kurzen Dialog ist es für jeden Zuschauer ein sehr intensiver Film. Man scheint auf keine sehr auffälligen Schauspieler Wert gelegt zu haben. Die Darstellerin von Emma könnte das Mädchen von nebenan sein, der Vater und sein Lebensgefährte sind, dem Klischee entgegensetzend, einfach zwei hübsche Männer.

Auf brilliante Weise schafft der Regisseur in seinem Kurzfilm, eine unsere Gesellschaft immer mehr beschäftigende Problematik aufzugreifen. Er pointiert nicht nur den Umgang mit Homosexualität, sondern gibt dem Zuschauer auf dem Weg auch einen möglichen Lösungsansatz. Ebendies macht den Film für mich äußerst sehenswert und empfehlenswert.