Der ganze Film besteht aus einem Zusammenspiel von Schärfe und Unschärfe. Immer ist das Gesicht des kleinen Mädchens scharf und deutlich erkennbar, während z.B. alle anderen Menschen verschwommen zu sehen sind. Auch sind Dinge, die nicht an ihr vorbeirauschen, sondern, die sie bewusst wahrnehmen möchte, in voller Schärfe zu sehen. Beispielhaft dafür ist der Anfang, als sie sich ihr Zimmer anschaut; hier treten abwechselnd Stofftiere herausstechend hervor. Auch sieht sie später auf dem Schulhof die Mobber und den Mitschüler sehr klar. Hierbei wird noch etwas Interessantes ersichtlich: Eine Handkamera filmt das ganze Geschehen aus ihrem Blickwinkel. Da sie sich in dem Kurzfilm nicht allzu viel bewegt und herumschaut, sehen wir nur ihr Umfeld verschwommen. Diese Tatsache verleiht dem Film eine unterschwellige und „zwischen den Zeilen“ zu lesende Bedeutung. Mit wenig wird viel ausgesagt.
Die Stimmen der andern sind nur gedämpft zu hören; es ist nicht von Relevanz, was sie zu sagen haben. Im Hintergrund wird subtile Klaviermusik gepielt.
„In A Heartbeat“ zeigt ohne großen technischen Aufwand, wie das Mädchen seine Umwelt sieht. Sie ist introvertiert, hat nicht viel zu sagen. Das ganze Geschehen über ist sie passiv, obwohl auf ihre Tasche in paradoxer Weise das Wort „Active“ genäht ist. Doch als der Mitschüler schikaniert wird, ist sie die einzige, die spürt, dass dies ein Moment ist, in dem man aktiv werden muss.
Eben solche kleinen Details, die man wahrscheinlich alle auch beim mehrmaligen Gucken nicht auffinden kann, verleihen den Film seine Authentizität.