Ein Kurzfilm voller Gefühl. Noch sind Jon und Line glücklich, spielen zusammen im Wald und vergessen alles andere um sich herum. Doch dann stirbt Line – und Jon flüchtet sich in die alte, in die heile Welt, als noch alles gut war und Line noch bei ihm war.

Schatten einer Mittsommernacht zeigt all die Entwicklungen von Jons Trauer um seine Freundin. Leise und zart gibt er die Gefühle wieder, zeigt mit hell erleuchteten Wäldern und grauen Fassaden die Welten, in denen sich Jon bewegt. Denn während sich die Szenen mit Line im Wald abspielen und geradezu märchenhaftes, verzauberndes Licht zwischen die Blätter fällt, erlebt Jon die Realität als grau und trist. Und mit diesem Kontrast bekomme ich als Zuschauer einen Eindruck von Jons Gefühlslage, denn gesprochen wird in diesem Kurzfilm kaum. Der Film lebt vor allem von Licht, Mimik, Musik, Symbolik und Kameraarbeit. Jon nimmt sein Leben bloß noch verschwommen war, immer wieder verwischen Ausschnitte des Film, bloß seine Ausflüchte in seine Erinnerungen bleiben klar und scharf, ein Detail, das mir ganz besonders gut gefallen hat, denn jede Sequenz des Films vermittelt auf eigene Weise die Gefühlslage des Jungen. Begleitet von verspielter und gefühlvoller Musik wurde hier ein Film erschaffen, der sowohl zuckersüß als auch tieftraurig ist und ganz behutsam mit dem Thema Tod umgeht.