Wenn ich einen Film drehen würde...

Ich würde gerne einen realistischen Film drehen. Einen, der immer wieder so kleine Schauermomente hat, wo es einem wohlig über den Rücken läuft und wo man die Lebensfreude in der Luft spüren kann. Denn das kommt bei Filmen immer seltener vor. Er muss gar keine großartige Handlung haben, es sollte viel eher um die Figuren gehen. Ich glaube, ich würde gerne eine Verfilmung eines Buches machen. Ich hätte auch andere Ideen, aber es gibt einige Bücher, die so eine gewisse Stimmung haben und einen irgendwie berühren und einem in Erinnerung bleiben und die würde ich gerne in Bildern festhalten und zum Leben erwecken.

Ich würde gerne „Maia – oder als Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf“ verfilmen. Es ist eine große Herausforderung, der Atmosphäre und den Charakteren des Buches in einer Verfilmung gerecht zu werden, aber ich würde sie gerne annehmen, denn dieses Buch bietet alles, was auch zu einem meiner Meinung nach guten Film dazugehört. Es geht darum, dass Maia mit ihrer Gouvernante an den Amazonas nach Manaus kommt, nachdem ihre Eltern gestorben sind und sie nun bei Verwandten leben soll. Es war lange mein Lieblingsbuch und ich habe es mehrmals gelesen. Und ich kann es mir als Film sehr gut vorstellen. Mit überwältigenden Bildern und dieses Schauermomenten, aber auch mit zarten kleinen Augenblicken und der einmaligen Kulisse des Regenwaldes im krassen Gegensatz zur modernen Welt. Musik wäre auch sehr wichtig.

Ich würde mich bei meinem Film natürlich gerne um alles kümmern, weil ich jeden Bereich unglaublich interessant finde. Aber vor allem würde ich gerne bei dem Szenenbild meine Hände im Spiel haben. Denn das ist für Filme außerordentlich wichtig. Und es kommt auf die Kleinigkeiten an und die Liebe fürs Detail. Der Regie würde ich auch gerne öfter über die Schulter gucken um meine Vorstellungen zu verwirklichen und besonders bei der Planung des Films dabei sein. Vor allem wäre mir bei meinem Film wichtig, das Buch so zu repräsentieren, wie es ist und ihm in jedem Fall gerecht zu werden, damit ein persönlicher, natürlicher und umwerfender Film entsteht.