Kontrastreich, andersartig und ungerecht- so würde mein Film aussehen. Andersartig ist leicht daher gesagt, ich weiß, aber einen Versuch wäre es wert.
Ich selber würde überall sein, überall beobachten, überall staunen, überall meinen Senf dazu geben. Auch wenn mich beide Seiten wirklich ernsthaft reizen, das Leben vor der Kamera, sowie das Leben hinter der Kamera, mit allem was dazugehört: Maske, Kostüm, Regie und so unendlich viel mehr, so würde ich niemals in meinem eigenen Film die Hauptrolle spielen wollen, vor der Kamera sein wollen. Dazu wäre mein Egoismus vermutlich viel zu klein. Die Regie würde ich mir allerdings nicht vorenthalten, denn schließlich sollte der Film ein Abbild meiner Vorstellung sein, ausdrücken was ich zu sagen habe.
Ungerecht wäre er, um den Menschen da draußen die Gerechtigkeit zu entlocken. Nichts macht mich wahnsinniger als Ungerechtigkeit und das fehlende Feingefühl, diese zu erkennen. Ja, so würde mein Film vermutlich aussehen - kontrastreich, andersartig und ungerecht.
Ach, und eines noch. Von wegen „Happy-end“. Ein absolut melancholischer, aufs Gemüt drückender Streifen sollte es werden. Aus zwei Gründen: Erstens bin ich persönlich häufig viel zu empfindlich, solche herzzerreißenden Geschichten zu gucken, so dass ich mich einmal richtig ausleben könnte in diesem Milieu. Und der zweite Grund wäre, dass Menschen meiner Meinung nach mehr über schwere, trübe und tragische Geschichten nachdenken als über belangloses, flockiges Gesehenes. Und einen Film zu drehen, der nichtssagend ist und den man nach dem Schlafen vergessen hat, käme für mich gar nicht erst in Frage.