Das Filmforum als Sektion für den norddeutschen Film präsentiert in diesem Jahr wieder an die 40 Filme in Auswahl der Hamburger Filmexpertin Doris Bandhold. Bemerkenswert ist die große Zahl der Filme im Dokumentarfilmprogramm, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen. "Das Leben ist wie ein Schwert" von Caroline Pickers, begleitet über drei Jahre Jugendliche, die in einem Wohnblock in Hamburg Billstedt leben und erzählen, was es heißt, im "Bunker" groß zu werden. Für "Jimi - Das Fehmarn Festival" fanden die letzten Dreharbeiten noch Anfang September statt; das legendäre Open-Air-Festival ist durch die Bauarbeiten zur Fehmarnbeltbrücke in seiner Existenz bedroht.
Dokumentarfilmer Jan Peters testet in "Nichts ist besser als gar nichts" am eigenen Leib, wie man sich ohne festen Job durchschlagen kann. Seine Geschäftsidee ist Lübeck-Hamburg-Pendlern bestens vertraut: Er nimmt Reisende auf seiner Gruppenkarte mit. Eröffnet wird das Filmforum mit "Liebe Deinen Feind" von Niki Stein. Das Liebesdrama erzählt von Liebe und persönlicher Integrität in den Nachkriegswirren auf Nordstrand. Weiterer Höhepunkt des Spielfilmprogramms ist "Neue Vahr Süd" von Hermine Huntgeburth, erster Teil der Trilogie um 'Herrn Lehmann' von Sven Regener. In "Luks Glück" schickt Regisseurin Ayse Polat ihren unglücklichen Helden Luk erst einmal durch die Hölle - beratungsresistente Eltern, schlitzohrige Verwandte - bevor er mit sich ins Reine kommt. Es werden auch in diesem Jahr für den Norddeutschen Filmpreis nominierten Filme im Rahmen des Filmforums gezeigt: Der Dokumentarfilm "Zwiebelfische - Jimmy Ernst, Glückstadt / New York" handelt von der ungewöhnlichen Verbindung der Druckerei Augustin in Glückstadt und der Familie des Malers Max Ernst. Die Musik zum Film komponierte die Klangkünstlerin Ulrike Haage, die im Kolosseum ein Konzert geben wird. Für den Drehbuchpreis ist "Etwas Besseres als den Tod" nominiert. Die Geschichte über einen Schlagerstar (Peter Lohmeyer), der sein Leben wieder auf die Reihe bringen muss, schrieb Autorin Ruth Toma ("Emmas Glück"), die den Film persönlich vorstellen wird. Mehrere Kurzfilmprogramme runden den Überblick über das Filmschaffen zwischen Nord- und Ostsee ab.