Gleichzeitig einfühlsam und aufwühlend beschreibt der Regisseur Lars Kristian Mikkelsen die Geschichte des 14-jährigen Handballtalentes Niels, eindrucksvoll gespielt von Christian Wienberg. Niels und sein Trainer haben ein ganz besonders Verhältnis zu einander. Wie ein Vater kümmert sich der liebevolle Trainer um den Jungen, kauft ihm Handballschuhe, bietet ihm extra Trainingsstunden. Doch unter der Decke des so kameradschaftlichen Umgangs verbirgt sich eine andere, gefährliche Art der Beziehung, denn der Trainer hegt zunehmend erkennbar auch ein sexuelles Interesse an dem Jungen.

Bedrückend, fesselnd, zeitgemäß; der sexuelle Missbrauch wird hier in sehr empfindsamer Weise dargestellt, denn das beklemmende Gefühl schleicht sich nur langsam ein, große dramatische Szenen bleiben aus. So wirken auch die Ratlosigkeit und Verzweiflung des jungen Niels nicht übertrieben oder gewollt Mitleid erregend, vielmehr schaffen Musik und ruhige Kameraführung eine fast harmlos-ausgeglichene Stimmung bei dem doch so ernsten Thema. Und gerade diese Mischung wirkt dann sehr ergreifend. Nicht zuletzt aber auch das beeindruckende Schauspiel des Trainers und des Jungen treffen tief.

Wie schade, dass "Der Trainer" nur ein Kurzfilm ist, denn gerne hätte ich mich noch länger auf die bewegende Geschichte eingelassen.