Am Anfang war die Erde grau. Die einzigen Lebewesen waren die Gnome vom Blauen Berg, die es schafften, mit ihrem Magischen Silber die Erde zu beleben. Doch jetzt ist die Welt der Gnome im Berg in Gefahr. Ihre Prinzessin, Blaurose, hat den Ärger eines Bauern auf sich und das Volk der Roten Gnome gezogen. Sie will den Roten Gnomen helfen und nimmt sie mit in den Blauen Berg. Doch damit sind die Blauen Gnome überhaupt nicht einverstanden.
Schon in dieser kurzen Zusammenfassung erkennt man die Wichtigkeit der Farben, des Lichts und der Bilder. Sie vervollkommnen den Film, beleben die Stimmung und wären aus der Handlung nicht wegzudenken wie eindrucksvollen, dunklen Gebirgszüge und die Tunnelsysteme der Blauen Gnome. Letztere wirken nur selten wie ein kaltes und ungemütliches Labyrinth, sondern sind in ein weiches und häufig sogar warmes Licht getaucht, wie unter anderem der Thronsaal, in dem Blaurose immer wieder bei ihrem Vater Schutz und Geborgenheit sucht.
Dieses Spiel zwischen Licht, Farben und der mitreißenden Handlung zieht sich durch den gesamten Film. In den verschlungenen Gängen und Grotten, in die sich Blaurose während ihrer Abendteuer begibt, ist weniger Licht vorhanden, man sieht nur Schatten und Bewegungen. Diese gekonnte Inszenierung steigert die Spannung immer weiter.
Auch die Detailverliebtheit des Films trägt zu seiner Qualität bei. Der Berg der Blauen Gnome erinnert so zum Beispiel an das Gesicht und die typische Zipfelmütze der Zwerge.
Schließlich wird auch im Inhalt die Bedeutung der Farben wieder aufgegriffen. Das magische Silber der Blauen Gnome hat dafür gesorgt, dass es auf der Erde hell wurde. Als nun die Blauen Gnome einen Teil ihres Silbers verlieren, beherrscht ebendiese leblose Nichtfarbe sofort wieder in die Welt.
Auch andere, sehr ernste Konflikte entstehen durch Farben. Es grenzt an Rassismus, dass die Blauen Gnome den Roten Gnomen zunächst nicht helfen wollen, da "ihre Mützen die falschen Farben" hätten. So spricht der Kinderfilm wichtige und aktuelle Themen auf eine sehr dezente Art und Weise an.
"Magic Silver" ist ein kreatives Spiel der Farben, das erst durch sie das wird, was es tatsächlich ist. Die Farben und das Licht sorgen für eine ungewöhnliche Lebendigkeit , die sich wunderbar mit der Genauigkeit und Detailverliebtheit der Inszenierung ergänzt.