Ich war überrascht über die Ernsthaftigkeit des Films, den Linnea gerne in der aufregenden Großstadt Berlin drehen möchte. Die Handlung ist im Grunde schlicht und einfach. Ein Mädchen, das seine beste Freundin durch einen Unfall verliert und sich dann in den Freund verliebt. Eine Geschichte so tragisch und düster, dass ich nicht gedacht hätte, das sie von der dreizehnjährigen Linnea stammt, soll die Hauptperson doch älter sein als sie selbst und von etwas erzählen, was Linnea selbst noch nie erlebt hat.
Beginnen soll der Film mit einem Unfall. Mit dem Unfall. Und das Mädchen schon mittendrin. Entstanden ist diese Geschichte allein durch Linneas Überlegungen, wie es wäre, so etwas zu erleben. Und das finde ich beeindruckend. Etwas zu erzählen, über das man sich Gedanken gemacht hat und es ganz nach seiner eigenen Vorstellung zu gestalten, das finde ich toll.
Der Film soll von der Einsamkeit des Mädchens erzählen und dem Konflikt zwischen Herz und Verstand. Und eins sollte gesagt sein, es wird keine Film, bei dem das Ende schon nach fünf Minuten klar ist, sondern einer, bei dem man sich im Kinosessel fragt, ob denn überhaupt noch alles gut werden kann. Bei der Umsetzung möchte Linnea schon von Anfang an die Finger im Spiel haben und das Drehbuch schreiben. Auch als Regisseurin will sie mit dabei sein, und am liebsten würde sie einer kleinen Nebenrolle selbst in ihrem Streifen vorkommen.
Man merkt ihr bei all diesen Erzählungen an, wie sie sich langsam in den Film “hineinredet“. Es kommen immer mehr Details zutage, immer mehr Ideen, die sie mir erzählt, und noch etwas anderes sagt sie zu mir. „Ich fange an etwas zu lesen, und denke mir, was alles passieren kann, und im Endeffekt ist es doch ganz anders. Dann überlege ich mir, was ich anders geschrieben hätte“, eine Aussage, der sie nachgegangen ist, hat sie doch aus einem einzelnen Gedanken ein tolles Filmprojekt geschaffen.