Ricarda lacht viel. Ihr roter Nagellack schimmert im warmen Zimmerlicht, und beim Beantworten der Fragen schaut sie mir ehrlich in die Augen. Ihr Film, so berichtet die Fünfzehnjährige, wäre eine Mischung aus einem Drama und einer Liebeskomödie. Es geht um zwei beste Freundinnen, die glücklich vergeben sind und sich bestens verstehen. Wäre da nicht die Tatsache, dass ihre Männer sich hassen. Diese beiden Männer haben eine tragische Vorgeschichte, eine traurige Verwicklung in einen Autounfall, an dem sie sich nun gegenseitig die Schuld geben. Doch die beiden Freundinnen geben nicht auf. Mit immer neuen Ideen und Plänen versuchen sie, die Konflikte zwischen den Männern zu beseitigen. Doch können sie das überhaupt schaffen?

Ricarda wünscht sich Köln als Handlungsort, da sie schon viel von der Stadt gehört hat, auch wenn sie selbst noch nie dagewesen ist. Ihre Rolle als Regisseurin hat sie sich wohl deshalb ausgewählt, da sie möglichst viele Entscheidungen treffen möchte: Über die Kulisse, die Ausstattung und die Schauplätze.

Die Botschaft des Films sei, dass Ereignisse aus der Vergangenheit einen großen Einfluss auf die Gegenwart haben, man aber nie den Ehrgeiz verlieren sollte, die Zukunft zu verändern. Eine interessante und ungewöhnliche Botschaft für einen bestimmt unterhaltsamen sowie tiefgründigen Film.

Auch wenn die Handlung nicht aus eigenen Erfahrungen entstanden ist, driftet unser Gespräch im Laufe der Zeit ab und nimmt eine interessante Gestalt an. Ich entdecke viele Ähnlichkeiten mit mir: Ihr Wunsch, später etwas Kreatives zu machen, auch wenn sie sich noch nicht sicher ist, was das sein soll. Ricardas Interesse daran, Sachen selber zu machen und zu verändern. So war das Gespräch mit Ricarda mehr als nur ein Interview. Es war lustig, lehrreich, ernst, aufschlussreich und hat auf den Fall Spaß gemacht.