"Es hätte ja auch schlimmer kommen können" ist die Standaussage des Hauptcharakters in Marieke Reichels Roadmovie. Denn Roadmovie, das ist wohl das "unbewusste Lieblingsgenre" der musikalischen, schreibbegeisterten Kinogängerin. Ihr eigener Film sollte vollkommen losgelöst sein von all den klischeehaften Eigenschaften eines Hollywoodstreifens.
Ich frage sie, wann er denn spielen soll, ihr Film, im Sommer oder Winter. "Sommer würde ich sagen, obwohl nein, Roadmovies spielen alle im Sommer, Winter wäre doch auch mal ganz cool." Und so ist ihre Einstellung zum gesamten Film, der die Geschichte eines jungen Mannes aufgreifen soll, der im Grunde ein vollkommen tristes Leben führt, doch durch einige vollkommen ungewollte Umstände eine Autofahrt antreten muss, begleitet von einem seltsamen Beifahrer - eine vollkommen skurrile Situation.
Es sollte ein Film mit Humor werden und mit Hintergrund, und wichtig, es sollte nicht darum gehen, dass Fahrer und Beifahrer am Ende à la Hollywoodkitsch beste Freunde sind, es sollte eher um die Erfahrungen gehen, die man während eines solchen Trips sammelt.
Auch andere Bereiche sind wohl überlegt. Kameraführung, etwas lockerer, eher natürlich, auch einfach mal aus dem Fenster des fahrenden Autos. Musik, alles dabei, denn manchmal ist es schön, die Lieder schonmal gehört zu haben, aber manchmal liegt auch gerade in einer eigens komponierten Melodie der Reiz. Ich merke, dass Marieke eine ganz klare Vorstellung von ihrem Film hat und ihn zu etwas ganz Besonderem machen möchte. Und sie passt in diese Vorstellung, mal etwas anderes versuchen, offen sein für das Detail.
Mit ihrer offenen, sympathischen und fröhlichen Art passt Marieke in den Film, der an die urigsten Plätze führt und zwei unterschiedlichste Menschen voller Humor zusammenbringt.