Dokumentarfilme: Soziale Studien und Ingmar Bergman bei der Arbeit

Die 25 Beiträge des Dokumentarfilmprogramms der 51. Nordischen Filmtage Lübeck spiegeln auf vielfältige Weise aktuelle wie historische Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Nordeuropa wieder: Janus Metz’ „Von Thailand nach Thy“ erzählt als soziales Lehrstück und intimes Porträt von Thailänderinnen, die zum Heiraten in die dänische Provinz gekommen sind. Jaak Kilmis Disco & Atomkrieg” aus Estland berichtet aus Zeiten des Kalten Kriegs, als in Tallinn der Empfang des Finnischen Fernsehens Kämpfe um das „richtige“ Bewusstsein auslöste. Im finnischen „Das WohLove on deliverynzimmer der Nation” offenbaren sechs Finnen, die Regisseur Jukka Kärkkäinen in deren privaten Refugien aufgesucht hat, persönliche Sorgen und Freuden. Im Reality-Krimi „Der Wahrheitsjäger – die Geschichte von Tore Sandberg” des Norwegers Erlend E. Mo will ein Detektiv mehr als 20 Jahre nach der Tat den Mord an zwei jungen Frauen aufklären und den Verurteilten von damals rehabilitieren. Ebenfalls aus Norwegen kommt „99% ehrlich” von Rune Denstad Langlo. Der Film zeigt jugendliche Einwandererkinder im Spannungsfeld zwischen Identitätsbildung und gesellschaftlichen Erwartungen. Für den schwedische Beitrag „Lichtjahr“ hat Regisseur Mikael Kristersson seinen Garten über ein Jahr lang mit der Kamera beobachtet. Ingmar Bergman-Fans kommen bei Stig Björkmans Bilder aus der Spielstube” auf ihre Kosten: Bislang unveröffentlichtes, restauriertes Archivmaterial zeigt den Regisseur und die Stars seiner Meisterwerke bei der Arbeit hinter den Kulissen.