Kritik von Freya

Ein Schmetterling. Gelb, fein und zerbrechlich zittert er auf einem Grashalm. Die Kamera schwenkt und gibt den Blick auf eine lange, gewundene Straße frei, die durch Hügel und Felder führt. Da taucht ein Auto auf, erst weit in der Ferne, dann kommt es immer näher. In dem Auto sitzen Pridiik und sein Vater, auf dem Weg zum Laden seines Großvaters. Dort entdeckt er ein Buch, alt und dick, dass etwas Wundervolles an sich zu haben scheint.

Düster und bitter erzählt der Film die traurige Geschichte von Priidik, einem Jungen, der nicht in die Schule gehen will. Der gelbe Schmetterling, der den Zuschauer die ganze Zeit über begleitet, ist wie ein Symbol für Kindheit und Freiheit, die dem kleinen Jungen irgendwie verloren gegangen scheint. Die Geschichte kommt ohne viele Worte und ohne lange Erzählungen aus, doch wird man vom Zusehen allein so traurig.

„Der Tag, an dem ich erwachsen wurde“ ist einer der besten Kurzfilme, den ich gesehen habe. Die Kunst, in kurzer Zeit eine so zauberhaft-melancholische Geschichte zu erzählen ist einmalig und unvergesslich.

Allerdings finde ich, dass der Film von der Thematik her nicht zu Kinderfilmen passt und eher im Rahmen von Erwachsenen-Kurzfilmen gezeigt werden sollte, da ich mir nicht sicher bin, ob sich Kindern die Thematik des Filmes sich so leicht erschließt.