Kritik von Florentine

Vegas erzählt die Geschichte dreier Jugendlicher, deren Leben ruiniert zu sein scheint. Sie lernen sich im Heim kennen und zwischen ihnen entsteht eine Freundschaft, die ihnen immer wieder hilft, die Niederschläge in ihrem Leben zu überwinden.

Thomas ist der Älteste. Der Freund seiner Mutter ist brutal, schlägt sie zusammen. Alles, was ihm noch bleibt, ist sein kleiner Bruder. Doch auch der wird nun von ihm getrennt.
Marianne ist ein „Sonderfall“. Sie streift von einer Familie zur nächsten. Ihr einziger Verwandter ist ihr Onkel. Diesen hat sie voll im Griff. Sie bekommt alles, was sie will. Das ist ihr Motto. Rücksichtslos bahnt sie sich ihren eigenen Weg durchs Leben.
Terje ist das Küken in der Runde. Seine Mutter kommt tragisch ums Leben, und der Vater gibt ihm die Schuld dafür.

Mit dem richtigen Gefühl für die Balance zwischen Tragik und Humor erzählt Gunnar Vikene eine berührende Geschichte über Hoffnung und Aussichtslosigkeit. Besonders auffallend ist dabei die Rolle der Marianne (Karoline Stemre), die Grenzen austestet und überschreitet, auf eine verletzende, letztendlich jedoch liebenswerte Art.

Die Drehorte sind gut gewählt, sie passen sich der einsamen Grundstimmung des Films an: Abrisshäuser, Hochhausdächer, Containerplätze. Alles wird durch die Kameraführung unterstrichen, die mal direkt, mal durch einen Vorhang hindurch, mal unter Wasser filmt.
Trotz seiner vielen humorvollen Szenen greift der Film auch viele heftige Ereignisse auf, wie zum Beispiel Gewaltszenen.
Daher ist er für junge Zuschauer ungeeignet.
Den Älteren empfehle ich diesen Film aber unbedingt. Es lohnt sich wirklich!