Kritik von Emmelie

Maria und Raakel sind 18 und gehören einer strenggläubigen christlichen Gemeinde an, die ihnen zum Beispiel Alkohol oder Sex vor der Ehe strengstens verbietet. Doch Maria will vor ihrer bevorstehenden Hochzeit noch etwas erleben, und so landen die beiden Freundinnen in Helsinki. Dort wird es für sie immer schwieriger, die Regeln ihres Glaubens weiterhin zu befolgen.

Die Regeln für einen einfühlsamen Film scheint der Regisseur Dome Karukoski jedoch nicht vergessen zu haben. Mit viel Sinnlichkeit und Sensibilität erzählt er die Geschichte der beiden Mädchen, toll gespielt von Marjut Maristo als Raakel und Amanda Pilke als Maria.

Lange Nahaufnahmen und viel Stille schaffen eine besondere Atmosphäre und ohne, dass sie etwas sagen, weiß man, was die Figuren denken, was sie fühlen. Man kann also eine Nähe mit ihnen aufbauen und sich gut in ihre Probleme einfühlen. Beide Mädchen kann man am Ende so trotz ihrer unterschiedlichen Entwicklungen gut verstehen.

Ein verständnisvoller, warmer Film, der nicht verurteilt, sondern mitteilt. Mitteilt, wie trotz aller Einschränkungen provinzieller Strenggläubigkeit Entwicklungen gelingen können. Dabei helfen gerade auch verbotene Früchte.