Am 27. Mai zeigt das Filmhaus Lübeck Aki Kaurismäkis „Der Mann ohne Vergangenheit“, der 2002 den Publikumspreis der Lübecker Nachrichten auf den 44. Nordischen Filmtagen Lübeck gewann. Die farbenprächtige Sozialsatire über einen Mann ohne Erinnerung, der im Großstadtdschungel Helsinkis ums Überleben kämpft, wird im Rahmen der skandinavischen Filmreihe gezeigt, die noch bis Oktober auf die Jubiläumsausgabe der 50. Nordischen Filmtage einstimmt. Präsentiert wird „Der Mann ohne Vergangenheit“ von den Lübecker Nachrichten.
Zum Film: Ein Mann kommt mit dem Zug nach Helsinki, wird brutal zusammengeschlagen und stirbt kurz darauf im Krankenhaus. Damit beginnt sein zweites Leben. Ohne Identität und Erinnerung kommt er in einer Containersiedlung am Hafen zu sich. Er wird von einer Familie aufgepäppelt und kann bald seinen eigenen Wohncontainer einrichten. In der Suppenküche begegnet er Irma, einer Offizierin der Heilsarmee. Bald verbindet die beiden eine scheue Liebe. Er erhält Arbeit in der Kleiderkammer der Heilsarmee, überzeugt deren Musiker, ihr Repertoire zu erweitern, organisiert Konzerte der Band. Dann tauchen mit Bruchstücken der Erinnerung die Probleme auf: Der Mann findet eine Arbeit als Schweißer, gerät aber, bevor er sie antreten kann, bei dem Versuch ein Konto zu eröffnen, in einen Banküberfall und kommt ins Gefängnis. Irma kann ihm noch einmal helfen, dann meldet sich auf einen Zeitungsbericht hin seine Ehefrau. „Einen Traum, geträumt von gebrochenen Herzen, deren Taschen leer sind“, nennt Kaurismäki den zweiten Teil seiner „Trilogie über Arbeitslosigkeit“, der in Cannes den Großen Preis der Jury erhielt. Ein mit finnischen Tangos und altem Rock 'n' Roll unterlegtes sozialrealistisches Märchen mit grandiosen Schauspielern (Kati Outinen ausgezeichnet als Beste Darstellerin in Cannes). Zugleich eine Hommage an die Stadt Helsinki, deren abgewandte Seiten in magischem Licht und beeindruckender Fotografie erscheinen.
Vorstellungsbeginn im Filmhaus Lübeck, Königstraße 38 - 40, 23552 Lübeck, ist um 19:30 Uhr.