Interview mit Christian Theede, dem Regisseur von "Das tapfere Schneiderlein"

von Linnea Müller, 11

JFJ: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, "Das tapfere Schneiderlein" zu drehen?

CT: Ich bin nicht auf die Idee gekommen, sondern die ARD. Die haben nämlich überlegt, dass es nur schon sehr alte Märchenverfilmungen gibt. Also haben sie die Idee gehabt, Märchen neu aufzulegen. Insgesamt gibt es sechs Märchenfilme. Jedes umliegende Bundesland hat einen produziert. Der NDR hat mich gefragt, ob ich „Das tapfere Schneiderlein“ machen möchte. Ich kannte das Märchen natürlich von früher, und fand die Idee sehr gut.

JFJ: Ist „Das tapfere Schneiderlein“ ihr Lieblingsmärchen?

CT: Ja, weil das Schneiderlein ein positiver Held ist. Es ist ein Abenteuerfilm mit Märchen gemischt.

JFJ: Was ist ihre Aufgabe als Regisseur?

CT: Meine Aufgabe ist es, die Entscheidungen zu fällen, z.B. dass alles farbenfroh ist. Am Filmset ist meine Aufgabe, mit den Schauspielern darüber zu sprechen, wo sie stehen sollen oder ob sie etwas anders sagen sollen. Dann muss ich natürlich auch noch mit dem Kameramann oder der Kamerafrau reden, wie sie die Kamera einstellen sollen.

JFJ: Warum ist alles bunt gestaltet?

CT: Weil ich eine bunte und farbenfrohe Märchenwelt entstehen lassen wollte. Die Wiesen und Felder gibt es ja wirklich, und deshalb wollte ich viel Buntes und Märchenhaftes darauf haben, damit es wie in einer Märchenwelt aussieht. Außerdem wollte ich, dass alles fröhlich aussieht.

JFJ: Wie haben Sie das mit dem Einhorn gemacht?

CT: Man hat einen Ansatz aus Styropor an die Stirn des Pferdes geklebt. Damit haben wir gedreht. Später haben die Leute, die dafür zuständig sind, ein Einhorn digital hinein projiziert.

JFJ: Wie haben Sie das mit den Riesen gemacht?

CT: Dieser Trick ist ganz einfach und kostet überhaupt kein Geld. Warte ich zeig es Dir.
(Er nimmt einem Fotografen, der dabei steht, die Kamera aus der Hand und gibt uns Regieanweisungen)
Linnea, stell Du Dich mal hier vorne hin und schaue nach unten. Julia Kaiser stellt sich nach hinten und schaut nach oben. Dann mache ich ein Bild und zeige es Dir.
(Tatsächlich, ich sehe aus wie ein Riese und Julia ganz winzig)
Wir haben das Schneiderlein einfach weiter weggestellt. Es sieht zwar so aus, als würden das Schneiderlein und die Riesen sich gegenüber stehen und sich angucken, aber sie stehen versetzt zu einander. Das Schneiderlein guckt nach oben, die Riesen nach unten.

JFJ: Ist alles wie im echten Märchen?

CT: Nein, im echten Märchen liebt die Prinzessin das Schneiderlein gar nicht. Das fanden wir aber nicht so gut, weil es nicht nur um das halbe Königreich gehen sollte in unserem Film.