von Emmelie Althaus, 14
Wie weit kann der Tod der Mutter das Leben eines Jugendlichen verändern? Halim, ein junger Muslim aus Marokko, muss sich von seinem Bollywood-Leben in einem Vorort Schwedens verabschieden und zieht mit seinem Vater in die Innenstadt. Dort versucht Halim mit allen Mitteln, sich dem schwedischen Integrationsplan zu widersetzen und seinen arabischen Wurzeln treu zu bleiben; im Gegensatz zu seinem Vater, der sich schnellstmöglich dem schwedischen Leben anpassen möchte.
Wegen der vielen bunten, mit Perlen bestickten Kleider und der orientalischen Musik wird man häufig an Bollywood-Kino erinnert.
"Das Kamel ohne Höcker" iat zum einen spannend, weil sich Halim in die Verteidigung seiner Herkunft immer mehr hineinsteigert und kurz davor ist, über Leichen zu gehen. Und zum anderen berührend, weil sich durch den Tod der Mutter eine ganz besondere Beziehung zwischen Vater und Sohn entwickelt.
Beeindruckend war auch die ganz genaue Lebenseinstellung und Philosophie des Jungen.
Doch leider wird der Film immer langatmiger. Bilder wiederholen sich öfters und lange ist unklar, was eigentlich passieren soll.
Trotzdem ist der Film empfehlenswert, vor allem für Immigranten, die sich wohl gut mit Halim identifizieren können.