Bonbonfarben, unterfüttert mit ernstem Thema

von Freya Schwachenwald, 14

Egal ob „Lassie“ oder „Komissar Rex“, Hundefilme gibt es doch eigentlich schon zur Genüge. Der knuffige, mutige, selbstlose Vierbeiner rettet sein Herrchen aus jeder Gefahr, egal ob Einbrecher, wild gewordene Nachbarn oder gefährlichen Bestien. Und da macht „Sturmherz“ auch keine Ausnahme. Warum ist dieser Film trotzdem so anders? Vielleicht liegt es am Hund. Er ist nicht der typische Collie oder Dackel oder Pudel oder was auch immer schon auf vier Beinen durch die internationale Filmwelt gehechelt ist.

Am Anfang, als der Vater Sturmherz aus Ostberlin rettet, ist Sturmherz zwar noch ein kleines süßes Kuscheltier, doch bald ist er mehr Fell als Tier und fast um einen Kopf größer als die Hauptdarstellerin. Da bahnt sich einiges Chaos an.

Einerseits ist „Sturmherz“ ein süßer, bonbonfarbener Kinderfilm, andererseits kratzt er an historischen Tatsachen. Mauerfall, Sowjetunion, Gefangenenlager. Keines dieser Wörter bleibt ausgelassen. Der Hund wird Opfer der Gräueltaten der Menschen. Und trotzdem lässt man sich von dem ernsten Thema nicht herunterziehen, denn eigentlich sind sie ja nur Nebensachen. Dieses ernste Thema lenkt einen nicht zu sehr von der eigentlichen Geschichte ab. Es füttert sie aus, macht sie perfekt. Auch für Erwachsene.