Filmforum, Deutschland 2021, 45 Min., dt., ukr. OF, dt. UT
Wie hält man das Gedenken an etwas aufrecht, von dem einem selbst jede Erinnerung fehlt? Wie lebt man als Zeitzeugin, wenn man nichts bezeugen kann? Diese Fragen stellt sich Ingelore Prochnow, eine der letzten KZ-Überlebenden. Ihre Mutter war schwanger, als sie 1943 wegen „Verkehr mit einem Polen“ ins Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde. Ingelore wurde dort geboren und verbrachte ihr erstes Lebensjahr bis zur Befreiung im Lager, doch davon erfuhr sie erst als Erwachsene. Sie machte sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und nach möglichen Angehörigen. Ihre Mutter, vielleicht ein Bruder, der Vater und Mithäftlinge ohne deren gemeinschaftliche Fürsorge die Kinder die unmenschlichen Zustände nicht überlebt hätten – sie alle tauchten im Zuge der Recherche auf und blieben doch schemenhaft. Ingelore engagiert sich, um das Gedenken aufrechtzuhalten. Sie trifft Überlebende, spricht öffentlich und klärt auf, doch sie hadert mit sich, ihrer Rolle und der Suche nach Antworten.
Regie Jule von Hertell
Produzent Jule von Hertell
Rollen Ingelore Prochnow, Heike Rode, Klaus Prochnow, Frau Sonntag
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