Ein frühes Meisterwerk Bergmans und ein „Roadmovie“ avant la lettre: Weil er zum 50. Jahrestag seiner Promotion das Goldene Doktordiplom der Universität Lund entgegennehmen soll, lässt sich der Mediziner Isak Borg von seiner Schwiegertochter Marianne im Auto nach Südschweden chauffieren. Die Reiseroute führt an vertrauten Orten aus Isaks Kinder- und Jugendzeit vorbei, die in Traumbildern und Erinnerungen nun wieder lebendig wird. Autofahrt und Lebensreise fallen in eins: Ein Besuch bei seiner eigenwilligen Mutter, die Bekanntschaft mit drei jugendlichen Anhaltern und einem zankenden Ehepaar sowie harsche Wahrheiten Mariannes zwingen den Eigenbrötler zu schonungslosen Selbsterkenntnissen im emotional aufgeladenen Autofonds. Wirkungsvoll reflektiert der 1957 mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnete Film auch die Kinorealität, wenn er Borgs Erinnerungen wie Projektionen vor dem Beifahrersitz aufscheinen lässt.

Bei dem Event der Nordischen Filmtage "Buchvorstellung von Ingmar Bergman, 'Ich schreibe Filme. Arbeitstagebücher 1955-2001'" am 07.11. um 11:00 wird dieser Film näher diskutiert.