Retrospektive, Island 1982, 83 Min., isl. OF, engl. UT
„Wir üben Kritik an unserer dummen Regierung und einem langweiligen Land, das nichts für uns tut. Niemand will uns“, sangen die jugendlichen Musiker von Sjálfsfróun („Selbstbefriedigung“). Sie sangen, um sich zu beschweren, und droschen dabei auf die Gitarren ein, zuweilen sogar mit der Axt. Punks mit Irokesenschnitt, Rock’n’Roller mit Matte und mittendrin Björk Guðmundsdóttir, damals bereits eine bunt geschminkte Elfenerscheinung, mit ihrer New-Wave-Band Tappi Tíkarrass: Im ersten Dolby-Stereo-Film aus Island sind die unterschiedlichsten Stile und Szenen präsent, von der feministischen Girl Group (Grýlurnar) bis zur Punkband mit Nazi-Attitüde (Theyr). Gedreht wurde „Rock í Reykjavík“ im Winter 1981/82 in kleinen Clubs, Proberäumen und open-air. In kurzen Statements erläutern Bandmitglieder ihr Selbstverständnis. Vom Up-tempo der Beats vorangetrieben, dokumentiert der Film den vitalen Beginn einer Entwicklung, die Island bis zum Ende des Jahrtausends zu einem Mekka für Popmusiker, Partyvolk und Produzenten machen sollte.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.