Das Rathaus nannten sie ihren „Kreml“ und ihre Kinder haben sie ins Ferienlager in die DDR geschickt: Mehr als 50 Jahre lang wurde Neskaupstaður von Sozialisten regiert! Seitdem sich in den 30er Jahren drei klassenbewusste Arbeiter aus den Fischfabriken in den Gemeinderat wählen ließen, dominierten hier kommunistische Ideale. Arbeitslosigkeit gab es nicht, stattdessen war die Inklusion Behinderter selbstverständlich. Früh entstand hier ein Krankenhaus und das Freibad ist noch immer eine Zierde. Erst in den 80ern verblasste der rote Stern am isländischen Himmel. Doch noch immer lässt sich einer der alten Kämpen gerne „Stalin“ nennen. Denn: „Der Kampf geht weiter!“ … Interviews und Dokumente erinnern an Auseinandersetzungen um Ideale und Errungenschaften, die unter ökonomischem Druck das Nachsehen hatten, in Neskaupstaður heute aber immerhin Teil der Fremdenverkehrswerbung sind.