Wettbewerb Dokumentarfilme, Estland 2017, 55 Min., estn., engl. OF, engl. UT
„Äußerlich war er ein wirklich guter Soldat. Aber als Mensch war er auch sehr zerbrechlich.“ Zweimal war Rivo in Afghanistan stationiert. Doch an der Rückkehr in ein Leben ohne Kriegsgerät, Uniformen und Befehlsketten scheitert er. Er ringt permanent mit sich und seiner Umwelt, sein Alltag besteht aus Verwirrung, Streit und Tränen. Rivo sei ein Psychopath, diagnostiziert ein Arzt im Krankenhaus. Nach vier Jahren gibt Hanna auf, sie verlässt ihn und zieht nach Australien. Bald darauf nimmt sich der Mann, mit dem sie das Leben geteilt hat, das Leben. Regisseur Keedus dokumentiert den Fall in der Vergangenheitsform: Er kombiniert Aufnahmen aus Armeecamps in der afghanischen Provinz Helmand und Interviews mit Hanna, im Off werden Einträge aus ihrem Blog verlesen. Die Fragmente markieren präzise jene gesellschaftliche Leerstelle, die die individuelle Erfahrung des Kriegs bleibt.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.