Wettbewerb Dokumentarfilme, Lettland 2013, 101 Min., engl. UT
Die kleine Crossroad Street ist wie ein Dorf mitten in Riga. Man kennt sich, man hält zusammen. Bereits zum dritten Mal hat Seleckis die sonderbaren Bewohner besucht. Erstmals Ende der Achtziger, kurz vor dem Zusammenbruch des Ostblocks, und dann Ende der Neunziger, nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit, dokumentierte er das Leben der einfachen Leute unter dem Eindruck der Veränderungen. Diesmal sind es die Folgen der Finanzkrise, die sich in der Crossroad Street ablesen lassen: Da ist die alleinerziehende Daiga, die kaum über die Runden kommt. Oder der Bestatter Aldis, der die Apokalypse nahen sieht und nach der Pleite seinen geliebten Jacuzzi verliert. Nicht ohne Ironie zeigt Seleckis seine Crossroader, lässt sie in kurzen Sequenzen über ihr Leben in unsicheren Zeiten reflektieren und arbeitet immer wieder mit Rückblicken, die Veränderungen, aber auch Beständigkeit zeigen.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.