Fräulein Julie genießt beim Personal einen zweifelhaften Ruf. In der Mittsommernacht des Jahres 1890 tanzt die junge Frau aus dem Hochadel mit den Hausangestellten ihres Vaters – und befiehlt eine Abtreibung für ihre Hündin, die sich mit dem Mischlingsrüden des Torwächters einließ. In der Küche des Anwesens trifft Julie auf den Kammerdiener John. Sie fordert ihn zu einem zweiten Tanz auf, trotz des Standesunterschieds sucht sie beharrlich die Nähe des gebildeten und erfahrenen Mannes. Die förmliche Zurückhaltung des Dieners weicht bald der gegenseitigen Anziehungskraft. Im Lauf der Nacht umkreisen Julie und John einander, sie verführen, manipulieren und erniedrigen sich, das Verhältnis von Macht und Unterwerfung wird mehrmals verkehrt. Pläne für ein gemeinsames Leben werden geschmiedet und verworfen. Am Ende dieses emotionalen Duells bleibt beiden nur noch ein tragischer Ausweg.