Siskonranta, ein abgelegenes Dorf im Süden Lapplands. Hier lebt in der frühen Nachkriegszeit auf einem Gehöft in der Weite der finnischen Taiga die 19-jährige Martta. Als sich die naive, lebenslustige Bauerntochter mit Oula, einem als Schürzenjäger berüchtigten Rentierhirten, einlässt und von ihm schwanger wird, droht Marttas Vater Juhani, ein Alkoholiker, den Sami zu töten. Frei von romantisierender Naturschwärmerei zeichnet der Film mit fast dokumentarischer Schärfe das ungeschönte, oft beklemmende Bild einer von Rückständigkeit, Armut und Unterdrückung geprägten Gesellschaft fernab der Zivilisation. „Ein anderes Finnland ist hier präsent als das, das wir von den Kaurismäkis gezeigt bekommen. Mollbergs erste zwei Filme entstanden nach Romanen von Timo Mukka, dem finnischen D. H. Lawrence der 60er Jahre; es sind on location, in der kargen Landschaft des Nordens gedrehte ,Heimatfilme‘ um Verlangen und Verzweiflung, Verführung und Liebe, Trance und Tod, um die Personalunion von Christus und Teufel; Filme von der Einsamkeit des Alltags, zwischen Tanz und Predigt, Kaffee und Alkohol, Zärtlichkeit und Vergewaltigung.“ (Fritz Göttler, Viennale, Wien 2003)