Wettbewerb Dokumentarfilme, Litauen/Irland 2010, 73 Min., englische Untertitel
Idyllisch fließt die Memel dahin, doch nicht immer ging es hier so friedlich zu. Noch im 18. Jahrhundert bildete der Fluss die Grenze zwischen Preußen und Litauen, das seit 1795 unter russischer Herrschaft stand. Aufstände in den Jahren 1831 und 1863 wurden niedergeschlagen und, um die „Russifizierung“ voranzutreiben, Bücher in litauischer Sprache verboten. Schmuggler, die Waffen und Waren über die Memel brachten, nahmen nun auch Bücher, die im nahen Tilsit verlegt wurden, unter ihre Konterbande auf. Ihnen ist ganz wesentlich zu verdanken, dass Litauen die Okkupation überstand. Der Autor/Regisseur Jeremiah Cullinane und Albertas Vid*zunas, Theaterleiter in Vilnius, suchen nun nach ihren Spuren: Sie nehmen an Volksfesten teil, die den Schmuggel szenisch rekonstruieren, und befragen einen Priester, dessen Kirche ein Zentrum des Widerstands war. Sie treffen einen Konservativen, der seinen „Helden“ einen Eichenhain gewidmet hat, und die Enkelin eines damaligen „„Staatsfeinds“. Bewusst subjektiv stellt der Film die Frage, welche Bedeutung die Sprache für einen nationalen Zusammenhalt hat – auch in Hinsicht auf Irland, woher der Filmemacher stammt.
Regie Jeremiah Cullinane
Drehbuch Jeremiah Cullinane
Webseite www.booksmugglersthemovie.com
Trailer http://www.booksmugglersthemovie.com/
Katalogseite PDF-Download
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