Dem gebürtigen Ungarn Mike Laszlo wird vorgeworfen, bei seiner Einwanderung in die USA vor 37 Jahren falsche Angaben gemacht zu haben. Kürzlich aufgetauchte Dokumente belasten ihn schwerer Kriegsverbrechen, die er im Zweiten Weltkrieg in Ungarn als Mitglied einer Spezialeinheit der Polizei begangen haben soll. Laszlo bittet seine Tochter, die Strafverteidigerin Ann Talbot, ihn vor Gericht zu vertreten. Er beteuert seine Unschuld, und sie willigt ein. Bald aber muss sie feststellen, dass die Beweise gegen ihren Vater erdrückend sind. Mehrere Zeugen identifizieren ihn als den Mann, der „Mischka“ genannt wurde und der sie gefoltert und viele andere Menschen getötet hat. Laszlo aber schweigt … „Music Box“ wurde 1990 bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet, was der Film nicht zuletzt der differenzierten Charakterzeichnung eines „Täters“ durch den Hauptdarsteller verdankt: „Armin Mueller-Stahl, der sich ganz nach innen kehrt, diese Wendung ins Eigene dabei sichtbar machen kann als die ihm längst vollzogene Austrocknung der Seele, ist der Mann, der, bis ans Ende, seine Sturheit bewahrt.“ (Neue Zürcher Zeitung, 11.9.1990)