Wettbewerb Dokumentarfilme, Schweiz/Finnland 2005, 88 Min., engl. UT
Hans Ulrich Schwaar ist Mitte achtzig. Seit 22 Jahren verbringt der pensionierte Lehrer aus dem Emmental den größten Teil des Jahres bei und mit finnischen Samen. In der kleinen Siedlung Näkkälä, nahe am Polarkreis, hat er im Haushalt des Rentierzüchters Iisakki-Matias Syväjärvi eine zweite Heimat gefunden. Der Schweizer Regisseur Peter Ramseier hat die beiden Männer mehrmals besucht. Wie Hans Ulrich Schwaar in seinen Büchern gibt auch der Film Einblicke in das Leben eines naturverbundenen Volkes, dessen Kultur vom Zerfall bedroht ist. In wundervollen Naturaufnahmen schildert er das Zusammentreffen zweier Welten – der traditionellen Lebensweise der Samen und den zweifelhaften Errungenschaften der Moderne. Nicht allein Motorschlitten und Geländefahrzeuge haben den Alltag in der finnischen Tundra erheblich verändert, auch EU-Richtlinien greifen tief sogar ins Gefühlsleben der Samen ein. „Die Umgangsformen mit Tieren in Brüssel müssen wir jetzt eben auch übernehmen“, stellt der Rentierbesitzer Syväjärvi nicht ohne Bedauern am Ende dieses Filmes fest, der von einem anderen Leben, fernab vom leistungsorientierten Mitteleuropa, erzählt.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.