Wettbewerb Dokumentarfilme, Schweden 2005, 76 Min., schwed. OF m. engl. UT
In Schweden ist Cordelia Edvardson eine Institution. Kollegen der streitbaren Journalistin und Buchautorin beschreiben ihren Stil als „logisch, scharf, kontrovers und unkonventionell“. Der Dokumentarfilmer Stefan Jarl ist seit langem einer ihrer treuen Leser. Cordelia Edvardson wurde 1929 in Berlin geboren und lebte dort bis 1943, gemeinsam mit ihrer Mutter, der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer. 1943 kam sie, Tochter eines jüdischen Vaters, über Theresienstadt nach Auschwitz. Sie überlebte das Vernichtungslager und arbeitete nach dem Krieg als Journalistin in Schweden. Während des Jom-Kippur-Krieges 1974 übersiedelte sie nach Israel, das für sie zur Wahlheimat wurde. Dort ist die Schriftstellerin bis heute als Korrespondentin für Svenska Dagbladet tätig. In seinem Porträt verbindet Stefan Jarl Archivaufnahmen der Nazi-Verbrechen mit langen Interviewpassagen, die sowohl in Schweden wie in Israel entstanden. In ihnen erweist sich Cordelia Edvardson nicht nur als unsentimentale Erzählerin ihres wechselvollen Lebens, sondern auch als eine kritische Beobachterin der israelischen Siedlungs- und Besatzungspolitik.
Für diesen Film sind keine Vorstellungen angelegt.